Forderungen
- Gesundheit darf keine Ware sein. Hier ist dringend geboten, dass verbindliche Arbeitsschutzrichtlinien eingehalten werden, die uns und unsere Angehörigen(Kinder, Partner, Eltern, Großeltern) schützen.
- Pflegepersonal welches die gesundheitlichen Voraussetzungen nicht mitbringt, ist besonders zu schützen. Hier bedarf es gesetzlicher Regelung. Ebenso muss überprüft werden, ob sich im Umfeld der Pflegekraft Personen befinden, die zu den Risikogruppen gehören. Pflegekräfte können auch zur Risikogruppe gehören.
- Verbindliche Schulungen im Umgang mit Covid19 und andere Infektionskrankheiten müssen bundesweit stattfinden.
Schulungen auch für Nichtpflegepersonal. - Abstriche des Pflegepersonals bei Kontakt mit infizierten Patienten – bzw. mindestens allgemein wöchentlich.
- Finanzielle Wertschätzung über staatlich finanzierte Gefahren- und Belastungszulage für den täglichen Einsatz (100 Euro).
- Eine vollständige Lohnsteuerentlastung während der Pandemie
- Entlastung in der Dokumentation.
- Kinderbetreuung im vertrauten Umfeld. Nur so können Eltern sorgloser ihrer Arbeit nachgehen.
- Eine funktionierende Versorgung aller Notfallpatienten muss gewährleistet sein.
- Jetzt die Zeit nutzen für die Einarbeitung fremder Einsatzkräfte (Bsp.: Medizinstudenten).
- Psychologische Maßnahmen für Beschäftigte, Angehörige und Patienten müssen geschaffen werden.
- Zusätzliches Reinigungspersonal einstellen.
- Kein „Just in Time“. Vorräte müssen gelagert werden dürfen. Auch nach der Krise.
- Transparenz der getroffenen Maßnahmen (Bettenkapazität, Materialbestände).
- Sofortiger Stopp von Bundesweiten Krankenhausschließungen
- Schwangere sind sofort vom Dienst zu befreienDie Liste der Forderungen wird an den aktuellen Geschehnissen angepasst!
Weitere Forderungspunkte
- Gesetzgebungsverfahren zur Abwicklung der Pflegeberufekammer in Schleswig Holstein. Die Briefwahl zur Abstimmung über die Zukunft der Pflegeberufekammer ist beendet. Die Mehrheit der befragten Pflegekräfte hat sich bewusst gegen eine Pflegekammer entschieden.
- Für Rheinland-Pfalz fordern wir die Beendigung der Zwangsmitgliedschaft in der Pflegekammer.
- Keine Wiederaufnahme der Gespräche bezüglich einer Implementierung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg.
- Stopp des Errichtungsausschusses für eine Pflegekammer in Nordrhein–Westfalen. Gesetzgebeungsverfahren zur Abwicklung.
- Abwicklung der Pflegekammer Niedersachsen. Beitragsrückzahlungen an die Mitglieder wird fortgeführt.
- Pflege ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Eine höhere gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung ist überfällig. Mit den Debatten über die Einführung von Pflegekammern lenkt die Politik von ihrer eigenen Verantwortung ab. So kann sie untätig bleiben und suggerieren, mit einer Kammer dem Wunsch nach „mehr Anerkennung und Wertschätzung“ für die Pflege zu entsprechen. Mit einer Pflegekammer sprechen die Pflegenden nicht mit einer Stimme. Deshalb fordern wir die Implementierung von Pflegekammern zu unterlassen.
- Tarifverträge über die Entlastung der Beschäftigten in der Pflege sollten flächendeckend eingeführt werden. Dieser beinhaltet Personalbesetzung als Grundlage der Belastungssteuerung und regelt den Belastungsausgleich. Auch regeln sie die Verbesserung der Ausbildungsqualität in den Pflegeberufen. Außerdem erhält dieser Regelungen über einen Gesundheitsfond und die Bildung einer Kommission Entlastung. Eine Ausgliederungsbetriebliche Funktion besteht dann auch.
- Keine fachfremden Tätigkeiten wie z. B. Reinigungsarbeiten und hauswirtschaftliche Tätigkeiten u. s. w.
- Nach 30 Jahren Wechselschicht = abschlagfreie Rente.
Immungeschwächte Menschen die Einrichtungen im Gesundheitswesen aufsuchen müssen (Arztpraxen) benötigen Schutzmaßnahmen/ Schutzkleidung.
Obdachlose und Suchterkrankte sind auch Bestandteil dieser Gesellschaft. Welche Anlaufstellen sind geplant, um auch den schwachen der Gesellschaft Hilfe zukommen zu lassen?
Was ist zu tun in der Politik
- In der Pflege dominiert der betriebswirtschaftliche Nutzen. Ein Umdenken in der Politik, weg von der Betriebswirtschaftlichkeit in Gemeinnützigkeit wäre nicht nur im Interesse des Pflegepersonals sondern auch der Patienten.
- Abschaffung der DRG Pauschalen!
- Das Pflegestärkungsgesetz hat zwar festgestellt, dass zu wenig qualifiziertes Personal zu finden ist. Hat dafür keine Lösungen gefunden. Um auch in Zukunft das dringend benötigte qualifizierte Personal zu finden, muss Pflegearbeit deutlich attraktiver werden. Löhne müssen in allen Bereichen der Pflege gleich und gut gezahlt werden.
- Fortbildung – von Hilfskräften zu Fachkräften und von Fachkräften zu Pflegeexperten auf bestimmten Gebieten – sollten unterstützt werden, um Aufstiegs- und Karrierewege in der Pflege zu eröffnen. Einer gewachsenen Verantwortung muss dann auch ein Plus in der Vergütung folgen.
- Eine verlässliche Dienstplangestaltung und Ausfallkonzepte sind entscheidende Themen für Pflegekräfte und bedeutend für die Attraktivität des Berufes.
- Erhöhte Tarifbindung sichert den Beschäftigten eine transparente Entlohnung und verlässliche Rahmenbedingungen.
- Mithilfe eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, basierend auf einer Analyse der Altersstruktur, können Einrichtungen den vielfältigen Belastungen entgegenwirken. Somit kann die Flucht in die Teilzeit verringert werden und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
- Tarifvertrag – Es muss endlich Druck gemacht werden, dass Tarifverträge/ Entlastungstarifverträge durchgesetzt werden.
- Ausländische Arbeitskräften, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, benötigen berufsbegleitende Sprachlehrgänge. Diese müssen von der Arbeit freigestellt werden.
- Erweiterung der Liste der Berufskrankheiten(Long-COVID-Syndrom). Spätfolgen von Covid19 sind noch nicht ausreichend bekannt.
- Mitarbeitervertretungen sollten für Betriebe die Gesundheitswesen verpflichtend sein, sodass Arbeitnehmer eine Interessenvertretung gegenüber dem Arbeitgeber haben.
- Genaue Regelung, wann Dienstpläne verbindlich erstellt sein sollen und von der Mitarbeitervertretung geprüft sein müssen.
- Gewalt und Aggression gegen Pflegende sind gesundheitliche Schädigung und ggf. auch Straftaten. Verpflichtende Dienstvereinbarungen sollten zum Schutz der Beschäftigten getroffen werden. Dabei müssen Gefährdungen betriebsspezifisch ermittelt und beurteilt werden.
- Mitarbeiterdatenschutz, keine Datenweitergabe ohne Informationen an die betroffenen Mitarbeiter.
Situation in der Pflege ohne Covid19
Die seit Jahren reduzierte Personalbesetzung lässt häufig aufgrund von Überbelegung keine sichere Patientenversorgung mehr zu. Die Pflege zeigte stets eine hohe Bereitschaft, aus organisatorischen Notwendigkeiten, auch sehr kurzfristig, andere Dienste zu besetzen, um die Patientenversorgung sicherzustellen. Gesundheit und Pflege sollten schon lange als Topthema in der Politik wie in der Gesellschaft bezeichnet werden. Merkwürdig nur, dass trotz zahlloser Debatten über deren großer Bedeutung der Respekt bei den betroffenen Beschäftigten kaum ankommt. Der hohe Frauenanteil in der Pflege führt nicht nur durch den Schicht- und Wochenenddienst, sondern auch im privaten Bereich (Kinder, Partner, Haushalt) zu sehr hohen Belastungen. Die körperlichen und emotionalen Belastungen in der Pflege sind sehr hoch.
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PFLEGEKRÄFTE SIND KEINE PFLEGESOLDATEN!
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weiterführende Links
https://www.socialpolicydynamics.de/personen/andrea-schaefer/transfer/equal-care-bremen-2021/?live=1
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Private Equity/Das Gesundheitswesen und die Renditejäger. Wie im Gesundheitssystem zum Leidwesen der Pflegekräfte Rendite generiert werden.
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OEINS aktuell im Interview mit Dagmar Latz
https://www.youtube.com/watch?v=tFmQuP8RXT8&feature=youtu.be
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https://www.facebook.com/pflegestimme/
Oeins aktuell vom 18.12.2020 im Interview mit der Vorsitzenden D. Latz.

Coronaprämie im Krankenhaus?
